Willemstad ist zweifellos das Highlight für Besucher und Bewohner der Insel. Seit 1997 zählt diese Stadt mit ihrer farbenfrohen Architektur zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist damit eine von nur fünf karibischen Hauptstädten, die diese prestigeträchtige Auszeichnung erhielt.
Mit mehr als 700 denkmalgeschützten Gebäuden und mehr architektonischen Stilen als in jeder anderen Weltkulturerbestadt der Region, kann man hier Geschichte und Geschichten hautnah erleben.
District Punda
Der Bezirk Punda ist das lebhafteste Viertel von Willemstad. Hier begegnet man der Geschichte auf Schritt und Tritt. Einst eroberten die Niederländer das von Spaniern kontrollierte Gebiet und bauten es durch die Errichtung von Fort Amsterdam zur Stadt aus. Heute beherbergt der nur Fußgängern vorbehaltene Stadtteil die Handelskade, eine farbenfrohe Uferpromenade mit Cafés, Geschäften und holländisch geprägter Architektur sowie die Königin-Emma-Brücke, eine einzigartige Pontonbrücke zwischen Punda und Otrobanda. Ein Viertel, das den Besucher mit seiner ungestümen Energie willkommen heißt.
Landhuis Ascension
Diese Plantage befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Indianerstammes und wurde 1672 gegründet. Die hohe Lage des einzigartigen Kolonialhauses diente nicht nur der optimalen Nutzung des Nordost Passat Windes sondern hatte auch strategische Interessen. Die benachbarten Landhäuser befanden sich im Blickfeld, was damals aufgrund der Sklavenaufstände wichtig war, um sich gegenseitig zu warnen. Zu diesem Zweck war eine Stahlöse in den Giebel eingebaut um daran eine Fackel abzubrennen, falls Gefahr drohte. In diesen Tagen gab es reichlich Wasser auf Curaçao, so dass Mais, Baumwolle und Bohnen erfolgreich kultiviert werden konnten. Komischerweise wurde im 19. Jahrhundert auf dem Anwesen nur noch Viehzucht betrieben. Die Lage auf der Plantage verschlechterte sich und 1836 gab es dort nur noch 13 Sklaven, 40 Kühe und 400 Schafe.
District Scharloo
Scharloo ist der jüngste Kolonialbezirk in der Inselhauptstadt. Ursprünglich gaben Landwirtschaft und Schiffsbau hier den Ton an. Später ließen sich die reichsten Kaufleute der Insel hier häuslich nieder. Viele ihrer Villen sind inzwischen restauriert und dienen u. a. als Museen, Hotels und Bürogebäude. Das Scharloo von heute ist eine der kreativsten Gegenden von Willemstad, mit zahlreichen Start-ups, Gastronomiebetrieben und Kunstgalerien mit teilweise lebensgroßen Kunstwerken.
Landhuis Habaai
Dieses Kolonialhaus ist eines der hübschesten der Insel. Der elegante Stil des Hauses machte es bei Offizieren und angesehenen Familien der Insel besonders beliebt. Als die Engländer 1805 zum zweiten Mal Curaçao überfielen, ließen sie sich in Habaai nieder und attackierten von dort aus die Stadt.
Landhuis Sta. Barbara
Das Landhaus Santa Barbara wurde 1662 erbaut. Das Anwesen war mit einer Fläche von 1214 Hektar eine der größten Plantagen Curaçaos. Es wurde Ackerbau und Viehzucht betrieben. Santa Barbara war zwar groß aber brachte leider nur wenig Ertrag. Dennoch musste der damalige Besitzer den Verkauf an den Engländer Godden bitter bereut haben. Dieser begann Phosphat aus dem nahegelegenen Tafelberg zu gewinnen und war bis 1891 ein blühendes Geschäft. Das Kolonialhaus befindet sich auf einem Hügel und bietet einen herrlichen Blick auf Spanish Water. Es besteht aus zwei Flügeln und zwei Stockwerken mit hübschen Galerien.
Landhuis Zuikertuin
Zuikertuintje (kleiner Zuckergarten) wurde früher als Landhaus für Stadtmenschen genutzt. Mit aller Wahrscheinlichkeit befand sich um das Haus herum ein kleiner grüner Garten, in dem Zuckerrohr kultiviert wurde. Das mittlere der drei Schlafzimmer auf der Südseite des Hause verfügt über eine Inschrift: ANO 1870. Dies läßt uns annehmen dass diese Schlafzimmer später angebaut wurden, denn das Haus wurde Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet. Das An- und Umbauen des Hauses hat aber dem Charakter des Zuikertuintje keinen Abbruch getan. Heute befindet sich im Zuikertuintje ein hübsches Einkaufszentrum und ein Restaurant.
Mikve Israel-Emanuel Synagoge
Gehen Sie auf den mit Sand bedeckten Böden der Mikvé Israel-Emanuel, der ältesten Synagoge in Amerika, die kontinuierlich genutzt wird. Die 1732 geweihte Synagoge steht majestätisch im Zentrum der farbenfrohen und historischen Kolonialarchitektur von Willemstad. Das Innere des Gebäudes wurde der portugiesischen Synagoge in Amsterdam nachempfunden. Besuchen Sie die Mikvé Israel-Emanuel-Synagoge und erleben Sie die Geschichte selbst, bevor Sie das angrenzende Jüdische Museum besuchen.